Makroökonomische und gesundheitspolitische Aspekte der Coronavirus-Epidemie: EU, USA und globale Perspektiven

26.03.2020|15:54 Uhr

Zusammenfassung:

Die neuartige CoronaviRus (COVID-19)-Epidemie stellt eine große Herausforderung für die Weltwirtschaft dar. Während ein detaillierter längerfristiger Diffusionspfad des neuen Virus für einzelne Länder nicht vorhersehbar ist, kann man für 2020 mit internationalen Angebotsschocks und einem rückläufigen BIP-Wachstum in vielen OECD-Ländern und China rechnen; und man sollte mit fallenden Preisen für Vermögenswerte in Asien, den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union sowie im Vereinigten Königreich rechnen - mit Ausnahme der Preise für risikofreie Staatsanleihen. Im Laufe von 2020/21 werden die USA, die EU und das Vereinigte Königreich sowie andere Länder sowohl mit einer steigenden Zahl infizierter Patienten als auch mit einer höheren Zahl von Todesfällen konfrontiert sein. Die Gesundheitsausgaben in den USA werden mittelfristig stärker steigen als in der Eurozone und der EU, eine Entwicklung, die die internationale Wettbewerbsfähigkeit der USA untergräbt. Die Ergebnisse der Regression zeigen, dass das Pro-Kopf-Einkommen eine positive Funktion der effektiven Handelsoffenheit und des neuen Indikators des Global Health Security Index der NTI/Johns Hopkins University ist. Ein steigender Anteil des Gesundheitswesens am BIP in den USA entspricht einem steigenden US-Exportzoll. Was die Herausforderung des Coronavirus betrifft, so weist das Verhältnis zwischen Akutbetten und älteren Menschen in den OECD-Ländern erhebliche Unterschiede auf. Es ist zu erwarten, dass das Produktionswachstum in der Eurozone, den USA und China im Jahr 2020 um etwa 1,6% zurückgehen wird. Die COVID-19-Herausforderung für die US-Trump-Administration ist eine ernsthafte Herausforderung, da der Mangel an Experten in der Administration in einer solchen systemischen Stresssituation deutlicher zutage treten wird - und dies könnte sich durchaus auf die US-Präsidentschaftswahlen im November 2020 auswirken, die wiederum erhebliche Auswirkungen auf das Vereinigte Königreich und die EU27 sowie auf die Handelsverhandlungen zwischen der EU und Großbritannien haben würden. Viele Länder werden einen massiven Schock durch einen starken epidemiebedingten Rückgang des Tourismus erleben.

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