"Frauen-Erwerbschancen und -Arbeitslosigkeitsprobleme weiblicher Flüchtlinge in Wuppertal: ökonomische und statistische Analyse"

03.12.2021|15:21 Uhr

Innovative Studie wurde erstellt für das Jobcenter Wuppertal

Für das Jobcenter Wuppertal hat das EIIW in den vergangenen beiden Jahren eine innovative Studie mit dem Titel "Frauen-Erwerbschancen und -Arbeitslosigkeitsprobleme weiblicher Flüchtlinge in Wuppertal: ökonomische und statistische Analyse" erstellt. Diese ist nun abgeschlossen.

Zusammenfassung: Basierend auf der Analyse einer Umfrage des EIIW/Jobcenter Wuppertal unter Migrantinnen bzw. weiblichen Flüchtlingen (überwiegende Zahl der Antworten bei den Fragebögen) finden wir für Personen aus dieser speziellen Gruppe signifikante Treiber für die Arbeitssuche und die Erwerbstätigkeit. Die meisten Befragten benutzten Deutsch oder Arabisch als bevorzugte Sprache, um sich mit dem Fragebogen des EIIW/Jobcenter Wuppertal auseinanderzusetzen. Es werden Probit/Ordered Probit- als auch Logit/Ordered Logit-Regressionen verwendet, um die Auswirkungen einer Reihe potenzieller Einflüsse zu ermitteln, die für die Beschäftigungsperspektiven der Befragten relevant sind. Die Probit-Variable bedeutete, dass die derzeit beschäftigte Frau (Codierung 1) oder nicht beschäftigte Frau betrachtet wurde, während der alternative Ansatz darin bestand, eine geordnete Variable zu betrachten, die aufsteigende Arbeitsstunden als Maß für „mehr Arbeit“ angibt. Persönliche Fähigkeiten, demographische Merkmale sowie familienbezogene Merkmale als auch bestimmte Arten von Wissen/Kompetenzen und der Zugang zu digitalen Technologien bzw. sozialen Netzwerken werden als entscheidende Faktoren für die Beschäftigungsperspektiven von Migrantinnen identifiziert. Für weibliche Flüchtlinge bzw. Migrantinnen stellt sich heraus, dass der Zugang zu einem Computer die Wahrscheinlichkeit einen Arbeitsplatz zu haben, unterstützt. Die Ehe hat auch einen positiven indirekten Einfluss (über die Entscheidung der Kinderbetreuung) auf die Arbeitssuche. Weibliche Flüchtlinge mit Hochschulabschluss haben in Deutschland keine besseren Chancen einen Arbeitsplatz zu finden, als die der jeweiligen Kontrollgruppe – d.h. die der Frauen ohne Hochschulabschluss. Es zeigt sich, dass die Anzahl der Jahre, die Frauen bereits in Deutschland leben, positiv und signifikant mit der Wahrscheinlichkeit zusammenhängt, eine Arbeit zu finden: ein Ergebnis, das über einen breiten Rahmen von Kontrollvariablen hinweg gilt. In Bezug auf das Herkunftsland – unter Verwendung spezifischer Kontrollgruppen – finden wir einige Hinweise darauf, dass Frauen aus afrikanischen Ländern schwieriger in den Arbeitsmarkt zu integrieren sind als Frauen aus Europa, die unabhängig von Sprache, Kultur, Familie und Bildung tendenziell leichter eine Arbeit finden. Auch Frauen aus Syrien haben es schwerer bei der Arbeitsmarktintegration. Für das Jobcenter ergeben sich in Ergänzung zu bewährten Maßnahmen auf der Basis der vorgelegten deskriptiven und empirischen Untersuchungen einige neue Ansatzpunkte für ergänzende Maßnahmen.

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