Welfens, P.J.J.†; Xiong, T.; Hanrahan, D. Economic, Institutional and Power Perspectives on EU Income Redistribution and a Ukraine Enlargement

Summary: 

The analysis looks into European Union income redistribution policies and also places a focus on certain theoretical, institutional and empirical aspects of a future enlargement of the EU to admit Ukraine as a member; while suggestions for policy reforms in the EU and for a transition process for new member countries are also presented. Moreover, the role of the Banzhaf power index in terms of the intra-EU allocation of EU grants and loans under the Recovery and Resilience Facility (part of the Next Generation EU plan) as well as EU transfers to regions/national institutions in EU countries are considered – within a cross country analysis. As independent variables in the regression analysis for the grant/loan ratio on the one hand and the EU transfers/GDP of recipient countries we consider the relative per capita income (in purchasing power parity figures) of recipient countries, Corona death ratios and related indicators as well as the Banzhaf power index (for the European Council) which has changed after BREXIT and which would also change in the context of an EU-Ukraine enlargement. The Banzhaf power index measures power in the context of weighted majority decisions in the European Council. The regressions show several significant variables – but the Banzhaf power index is insignificant for the grants-to-loans ratio of recipient EU countries; and we even can state a new Banzhaf index paradox. The regression analysis for the grant loan ratio is the first to date in the literature. There is considerable potential for a new X-EXIT in the context of a Ukraine enlargement where lessons from BREXIT should be carefully considered if one is to avoid further such disintegration cases. As prior to previous enlargements, topics such as the role of redistribution and fiscal competences at an EU level in relation to revenue-raising and spending have been raised, one can assume that these issues will be to the fore once again if the prospect of a Ukraine-enlargement becomes more likely. One lesson to be drawn is that Ukraine should get lower EU transfers per capita than was the case for Poland in 2005. The required reforms in the EU are pointed out on the one hand, on the other hand politico-economic reflections suggest that the implementation of such reforms will be rather difficult; not least in the context of the fast aging of societies in Germany, Italy and Spain after 2025 – with the caveat that strong immigration from Ukraine could slow down the greying of societies particularly in Germany and Italy, so that anti-EU sentiments could become weakened under certain conditions. An EU enlargement to admit Ukraine is finally considered in a scenario perspective.

Zusammenfassung:

Die Analyse befasst sich mit der Einkommensumverteilungspolitik der Europäischen Union und legt einen Schwerpunkt auf bestimmte theoretische, institutionelle und empirische Aspekte einer zukünftigen Erweiterung der EU um die Ukraine als Mitglied; außerdem werden Vorschläge für politische Reformen in der EU und für einen Übergangsprozess für neue Mitgliedsländer vorgestellt. Darüber hinaus wird – im Rahmen einer länderübergreifenden Analyse – die Rolle des Banzhaf-Power-Indexes in Bezug auf die EU-interne Zuteilung von EU-Zuschüssen und -Darlehen im Rahmen der Aufbau- und Resilienzfazilität (Teil des NextGenerationEU-Plans) sowie die EU-Transfers an Regionen/nationale Institutionen in EU-Ländern betrachtet. Als unabhängige Variablen in der Regressionsanalyse für das Zuschuss-/Darlehensverhältnis einerseits und die EU-Transfers/BIP der Empfängerländer berücksichtigen wir das relative Pro-Kopf-Einkommen (in Kaufkraftparitäten) der Empfängerländer, die Corona-Sterbeziffern und verwandte Indikatoren sowie den Banzhaf-Machtindex (für den Europäischen Rat), der sich nach dem BREXIT verändert hat und sich auch im Kontext einer EU-Ukraine-Erweiterung verändern würde. Der Banzhaf-Machtindex misst die Macht im Zusammenhang mit den gewichteten Mehrheitsentscheidungen im Europäischen Rat. Die Regressionen zeigen mehrere signifikante Variablen – aber der Banzhaf-Machtindex ist nicht signifikant für das Verhältnis von Zuschüssen zu Krediten der EU-Empfängerländer; und wir können sogar ein neues Banzhaf-Index-Paradoxon feststellen. Die Regressionsanalyse für das Verhältnis von Zuschüssen zu Krediten ist die erste in der Literatur bisher. Es besteht ein erhebliches Potenzial für einen neuen X-EXIT im Zusammenhang mit der Erweiterung der Ukraine, bei dem die Lehren aus dem BREXIT sorgfältig berücksichtigt werden sollten, wenn man weitere derartige Desintegrationsfälle vermeiden will. Da vor früheren Erweiterungen Themen wie die Rolle der Umverteilung und die fiskalischen Kompetenzen auf EU-Ebene in Bezug auf Einnahmen und Ausgaben angesprochen wurden, kann man davon ausgehen, dass diese Fragen erneut in den Vordergrund treten werden, wenn die Aussicht auf eine Erweiterung der Ukraine wahrscheinlicher wird. Eine Lehre daraus ist, dass die Ukraine niedrigere EU-Transfers pro Kopf erhalten sollte, als dies 2005 für Polen der Fall war. Einerseits wird auf die notwendigen Reformen in der EU hingewiesen, andererseits deuten wirtschaftspolitische Überlegungen darauf hin, dass die Umsetzung solcher Reformen eher schwierig sein wird; nicht zuletzt vor dem Hintergrund der raschen Alterung der Gesellschaften in Deutschland, Italien und Spanien nach 2025 – mit dem Vorbehalt, dass eine starke Zuwanderung aus der Ukraine die Ergrauung der Gesellschaften insbesondere in Deutschland und Italien verlangsamen könnte, so dass die Anti-EU-Stimmung unter bestimmten Bedingungen schwächer werden könnte. Eine EU-Erweiterung um die Ukraine wird schließlich in einer Szenarioperspektive betrachtet.

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