EU-Strukturwandel, regionale Innovationsdynamik und Clusterbildungsoptionen in der Wissensgesellschaft
Laufzeit 15.12.2008 bis 15.07.2010
Innerhalb verschiedener Innovationssysteme werden ausgewählte Clusterregionen der EU im Hinblick auf ihre Innovationsdynamik analysiert. Insbesondere die Branchen Informations- & Kommunikationstechnologie sowie Automotive stehen im Fokus dieses Forschungsprojekts und werden hinsichtlich der regionalen Innovationsentwicklung und Verfügbarkeit von Venture Capital und der Rolle der Sozialpartner analysiert.
1. Kontext / Problemlage
Der Projektantrag ist in den Forschungsförderschwerpunkt Strukturwandel - Innovation und Bechäftigung einzuordnen. Räumliche bzw. nationale wissensmäßige Diffusionsprozesse beschleunigen sich, was zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit beitragen kann, wobei eine regionale Cluster-Bildung - mit auch internationaler Vernetzung - wesentliches Erfolgselement für ökonomische Wachstumserfolge sein kann. Daher sollen Fragen nach dem Strukturwandel und den Cluster-Optionen einer zukunftsfähigen regionalen Innovationspolitik u.a. im Bergischen Städtedreieck, und zwar im Kontext der Lissabon-Agenda, thematisiert werden. Es wird eine vergleichende Analyse regionaler Innovationssysteme in ausgewählten EU-Ländern erfolgen, wobei insbesondere vor dem Hintergrund eines verschärften Innovationswettbewerbs Fragen der Innovationsvernetzung, der Innovationsfinanzierung und der Beitrag der Sozialpartner für ein innovationsfreundliches Milieu berücksichtigt werden.
2. Fragestellung
In der Literatur finden sich vielfältige Erklärungen für die Bildung von Clustern; die Politik setzt häufig auf solche Projekte. Informations- bzw. Wissensspillover werden neben anderen Faktoren eine bedeutende Rolle für die Clusterentwicklung in der Wissensgesellschaft beigemessen. Anhand verschiedener Verfahren sollen diese gemessen und mit anderen Clusterregionen in Europa verglichen werden. Auch die Rolle der Innovationspartner für ein innovationsfreundliches Klima, sowie Fragen der Innovationsfinanzierung werden untersucht. Es soll anhand von Indikatoren die Frage beantwortet werden, warum bestimmte Clusterregionen eine höhere Innovationsdynamik aufweisen als andere, obwohl diese auf den selben Industriesektor fokusiert sind. Aus den Ergebnissen werden sich wirtschaftspolitische Implikationen ableiten lassen, um eine adäqute regionale Wirtschaftspolitik zu formulieren, die einen zunkunftsfähigen Strukturwandel forciert.
3. Untersuchungsmethoden
Um Wissenspillover u.a. in Form einer Mobilität von Erfindern zu erfassen, wird einerseits die Soziale Netzwerkanalyse, andererseits die Patentzitierungsmethode herangezogen. Im Wesentlichen untersucht die Soziale Netzwerkanalyse die sozialen Beziehungen zwischen Akteuren innerhalb eines Netzwerks (z.B. Austausch von Informationen, oder Wissen). Ihr Hauptziel besteht darin Muster von Beziehungen zwischen diesen Akteuren zu identifizieren. Die Patentzitierungsmethode kann ebenfalls als eine der wichtigsten Auswertungs- und Analysemöglichkeiten in der Patentrecherche gezählt werden. Case Studies ergänzen diese Analyse.Anhand eines geeigneten ökonometrischen Verfahrens (z. B. Panelanalyse) wird der Einfluss von Venture Capital auf das Wachstum und die Innovationstätigkeit erfasst. Ein Fragebogen an Unternehmen in den betrachteten Clusterregionen soll insbesondere Aufschluß über die Rolle der Sozialpartner im Schumpeterschen Innovationsprozess liefern.
1. Workshop am 17.03.2009
Am 17.03.09 fand im Gästehaus der Bergischen Universität Wuppertal am Campus Freudenberg der erste Workshop im Rahmen des Projekts EU-Strukturwandel, regionale Innovationsdynamik und Clusterbildungsoptionen in der Wissensgesellschaft statt. Geladen waren u.a. Vertreter der Bergischen Entwicklungsagentur, IG Metall und Verdi, ZENIT, Hans-Böckler Stiftung uvm.
Es wurden die Meilensteine des o.g. Projekts erläutert und diskutiert. Insbesondere die Lage des Automobilsektors in Deutschland und Osteuropa war thematischer Schwerpunkt. Vorträge von Projektmitarbeitern des EIIW und dem Institut für Weltwirtschaft in Budapest waren Ausgangspunkt der Diskussionen. Zusätzliche Aktualität erhält das Projekt durch die derzeitige Wirtschaftskrise, in der kaum ein Tag vergeht an dem die prekäre Lage der Automobilbauer- und zulieferer nicht Thema in den Medien ist. Im Kontext dieser wirtschaftlich äußerst schwierigen Phase stellt sich die Frage, welche Anpassungsprozesse die Automobilwirtschaft in den nächsten Jahren durchläuft und inwiefern die einzelnen Länder, insbesondere in Bezug auf Arbeitsplatzabbau betroffen sein werden. Daher war es Konsens aller Workshopteilnehmer diese aktuellen Entwicklungen ins Projekt einzubeziehen, um tiefere Einblicke in die strukturellen Veränderungen, für die Automobilindustrie in ausgewählten Clusterregionen in Deutschland, Schweden, Niederlande, Vereinigtes Königreich und Osteuropa, zu gewinnen. Eine Vorstellung der Zwischenergebnisse findet auf einem weiteren Workshop am 24/25. September 2009 am Institut für Weltwirtschaft in Budapest statt.
Foliensätze des Transferworkshops vom 06.05.2011:
Bilder
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