Paul J.J. Welfens
Overcoming the Euro Crisis and Prospects for a Political Union
Summary:
The euro crisis and a new debate about immigration in Europe have undermined support for the EU while the unsolved Greek debt problems as well as the ECB’s quantitative easing policy have raised new crucial policy issues. It is necessary to identify the key issues of Eurozone stabilization and to clarify the economic benefits from monetary integration. As regards the economic welfare analysis of the euro, the new model presented shows the benefits of the euro’s reserve currency position, namely in the framework of a neoclassical growth model with seigniorage based on international reserve holdings. Discounted benefits are about 10 000 € per capita in a stable Euro area. Thus the benefits are bigger than often considered, at the same time one may raise the question of whether the existing institutional setting of the Eurozone is sufficient for achieving long-term stability and prosperity. As regards the envisaged third rescue package for Greece it is emphasized that a haircut of public creditors along with adoption of a Greek capital levy plus privatization efforts are required to achieve debt sustainability and growth. The traditional interpretation of subsidiarity in the EU is found to be misleading and the vertical division of politics is destabilizing.
Zusammenfassung:
Die Eurokrise und die neue Debatte über Migration in Europa haben zu einem Vertrauensverlust in die EU geführt. Zudem hat die ungelöste Schuldenproblematik Griechenlands und die quantitative Lockerungspolitik der EZB neue Politikthemen hervorgebracht. Es ist notwendig die Schlüsselprobleme der Stabilisierung der Eurozone zu identifizieren und hervorzuheben, welche ökonomischen Vorteile eine tiefgehende Europäische Integration hervorbringt. Das neue hier präsentierte Modell zeigt, betreffend der ökonomischen Wohlfahrtsanalyse des Euros, die Vorteile auf, die der Euro als Reservewährung mit sich bringt. Dies wird in einem neoklassischen Modell mit Seigniorage auf der Grundlage internationaler Reservewährungshaltung aufgezeigt. Die diskontierten Vorteile beziffern sich in einer stabilen Eurozone auf ungefähr 10.000 Euro pro Kopf. Somit sind die Vorteile größer als häufig in der Literatur angenommen. Gleichzeitig stellt sich dabei die Frage, ob das existierende institutionelle Gefüge ausreichend ist, um langfristige Stabilität und Wohlstand in der Eurozone zu erreichen. Mit Blick auf das angedachte dritte Rettungspaket für Griechenland bringen ein Schuldenschnitt, eine Vermögensabgabe und Privatisierungsanstrengungen langfristige Schuldentragfähigkeit und Wachstum. Zudem zeigt das Modell, dass die traditionelle Interpretation des Subsidiaritätsprinzips in der EU zum Teil widersprüchlich ist und die vertikale Aufteilung der Politik destabilisierend wirkt.