Roeger, W.; Welfens, P.J.J.: Foreign Direct Investment and Innovations: Transmission Dynamics of Persistent Demand and Technology Shocks in a Macro Model

Roeger, W.; Welfens, P.J.J.: Foreign Direct Investment and Innovations: Transmission Dynamics of Persistent Demand and Technology Shocks in a Macro Model

JEL classification: C6, E1, F21, O30, O31, O32

Key words: FDI, Product innovation, Process Innovation, Demand Shock, DSGE

 

Summary:

A deeper macroeconomic analysis of foreign direct investment (FDI), innovation and other key variables is needed to better understand technology shock effects, transmission dynamics and policy perspectives in open economies. FDI outward stock relative to the source country total capital stock was above 10 percent in nine OECD countries in 2017, including the UK and the US. This paper adds FDI to a standard model with a tradable and a non-tradable sector. Here, we define non-tradable in a broad sense. The non-tradable sector covers those firms which are located in the tradable sector but undertake FDI in order to overcome the costs associated with exports but it also includes firms in the service industry who offer services which are intrinsically non-tradable, but which can be offered internationally via subsidiaries. This relates to traditional services (e.g., in retail) but also to novel digital services. We study how opening up the non-tradable sector to international transactions (via FDI) affects the international transmission of technology shocks and of persistent demand shocks. We consider a wide range of technology shocks differentiated by product and process innovations and by sectoral origin. Product innovations in formerly non-tradable sectors widen the scope in which innovations in one country can be transmitted abroad. One major difference between FDI and trade is the location of production, which induces different international income flows and requires upfront investment in the case of FDI. We show that this has implications for both the current account and the exchange rate. Process innovation in the tradable sector leads to a fall in the terms of trade (ToT) and a real appreciation of the exchange rate, expressed as the ratio between domestic and foreign consumer prices. The opposite sign is due to the Balassa-Samuelson effect. This pattern changes with a total factor productivity (TFP) shock in the non-tradable sector. Now, the ToT increases and the real exchange rate depreciates (aside from a short run appreciation). In the case of product innovations, both ToT and the real exchange rate (RER) behave similarly in both cases. However, the composition of the Current Account (CA) varies. With a process innovation in the export sector, both the trade balance and the primary income balance turn negative while product innovations in the FDI sector make the primary balance positive while the trade balance stays negative. We are especially interested in seeing whether the impulse responses to permanent shocks can tell us something about the reasons for persistent external imbalances in countries like Germany and the United States. For the US we find that product innovations originating from US multinationals, at least qualitatively matches well the negative current account and trade balance and a positive primary income balance. The German/Eurozone CA surplus is less easy to explain by technological factors since in our model all technology shocks are associated with persistent CA deficits. Our model confirms what has been shown in previous studies that the German CA is strongly driven by savings. We add to this the observation that increased savings also shows up in an improved primary income balance, which can indeed be observed for Germany.

 

 

Zusammenfassung:

Eine tiefergehende makroökonomische Analyse von ausländischen Direktinvestitionen (FDI), Innovationen und anderen Schlüsselvariablen ist erforderlich, um die Auswirkungen von Technologieschocks, die Transmissionseffekte und die Wirtschaftspolitikpolitik- Perspektiven in modernen offenen Volkswirtschaften besser zu verstehen. Der Bestand an ausländischen Direktinvestitionen (FDI) im Verhältnis zum Gesamtkapitalbestand des Herkunftslandes lag 2017 in neun OECD-Ländern über 10 Prozent, darunter Großbritannien und USA. In diesem Papier wird ein Standardmodell mit einem handelbaren und einem nicht handelbaren Sektor um FDI erweitert. Hier definieren wir nicht handelbar in einem weiten Sinne. Der nicht handelbare Sektor umfasst diejenigen Unternehmen, die im handelbaren Sektor angesiedelt sind, aber FDI tätigen, um die mit dem Export verbundenen Kosten zu überwinden; aber es geht auch um Firmen im Dienstleistungssektor, die Dienstleistungen anbieten, die an sich nicht handelbar sind, aber über Tochtergesellschaften international angeboten werden können. Dies betrifft traditionelle Dienstleistungen (z.B. im Einzelhandel), aber auch neuartige digitale Dienstleistungen. Untersucht wird u.a., wie sich die Öffnung Nicht-Handels-Sektors für internationale Transaktionen - via FDI - auf die internationale Übertragung von Technologieschocks und von anhaltenden Nachfrageschocks auswirkt. Betrachtet wird eine breite Palette von Technologieschocks, die sich durch Produkt- und Prozessinnovationen sowie durch die sektorale Herkunft unterscheiden. Produktinnovationen in ehemals nicht handelbaren Sektoren erweitern den Bereich, in dem Innovationen in einem Land ins Ausland übertragen werden können. Ein wesentlicher Unterschied zwischen FDI und Handel ist der Standort der Produktion, der unterschiedliche internationale Einkommensströme induziert und im Falle von FDI Vorabinvestitionen erfordert. Wir zeigen, dass dies Auswirkungen sowohl auf die Leistungsbilanz als auch auf den Wechselkurs hat. Prozessinnovationen im handelbaren Sektor führen zu einem Rückgang der Terms of Trade (ToT) und zu einer realen Aufwertung des Wechselkurses, ausgedrückt als Verhältnis zwischen inländischen und ausländischen Verbraucherpreisen. Das umgekehrte Vorzeichen ist auf den Balassa-Samuelson-Effekt zurückzuführen. Dieses Muster ändert sich mit einem Schock der totalen Faktorproduktivität (TFP) im nichthandelbaren Sektor. Nun steigt die ToT und der reale Wechselkurs wertet ab (abgesehen von einer kurzfristigen Aufwertung). Im Falle von Produktinnovationen verhalten sich sowohl ToT als auch der reale Wechselkurs (RER) in beiden Fällen ähnlich. Allerdings variiert die Zusammensetzung der Leistungsbilanz. Bei einer Prozessinnovation im Exportsektor werden sowohl die Handelsbilanz als auch die Primäreinkommensbilanz negativ, während Produktinnovationen im FDI-Sektor die Primäreinkommensbilanz positiv machen, während die Handelsbilanz negativ bleibt. Uns interessiert besonders, ob die Impulsantworten auf permanente Schocks etwas über die Gründe für die anhaltenden außenwirtschaftlichen Ungleichgewichte in Ländern wie Deutschland und den USA aussagen können. Für die USA stellen wir fest, dass Produktinnovationen, die von multinationalen US-Konzernen ausgehen, zumindest qualitativ gut zu der negativen Leistungsbilanz bzw. zur Handelsbilanz und einem positiven Primäreinkommenssaldo passen. Der deutsche beziehungsweise Eurozonen-Leistungsbilanzüberschuss ist weniger leicht durch technologische Faktoren zu erklären, da in unserem Modell alle Technologieschocks mit anhaltenden Leistungsbilanzdefiziten verbunden sind. Unser Modell bestätigt, was in früheren Studien gezeigt wurde, dass die deutsche Leistungsbilanzposition stark von der Ersparnis getrieben ist. Wir fügen die Beobachtung hinzu, dass sich eine erhöhte Ersparnis auch in einer verbesserten Primäreinkommensbilanz niederschlägt, was für Deutschland tatsächlich zu beobachten ist. 

 

 

 

Download the paper

Weitere Infos über #UniWuppertal: